DER HEIDELBERGER KATECHISMUS

Von der Dankbarkeit

 

FRAGE 115

Warum lässt uns denn Gott so scharf die Zehn Gebote predigen, wenn sie in diesem Leben niemand halten kann?

Erstens, damit wir unser ganzes Leben lang unser sündiges Wesen je länger, je mehr erkennen (1. Johannes 1.9; Psalm 32.5) und umso begieriger Vergebung der Sünden und Gerechtigkeit in Christus suchen (Römer 7.24-25). Danach, dass wir ohne Unterlass uns bemühen und Gott um die Gnade des Heiligen Geistes bitten, dass wir je länger, je mehr zu dem Ebenbild Gottes erneuert werden, bis wir das Ziel der Vollkommenheit nach diesem Leben erreichen (1. Korinther 9.24; Philipper 3.11-14).

 

Psalm 32.5

Darum bekannte ich dir meine Sünde, und meine Schuld verhehlte ich nicht. Ich sprach: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde. SELA.

Römer 7.24-25

Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe? Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn! So diene ich nun mit dem Gemüt dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleisch dem Gesetz der Sünde.

1. Korinther 9.24

Wisst ihr nicht, dass die, die in der Kampfbahn laufen, die laufen alle, aber einer empfängt den Siegespreis? Lauft so, dass ihr ihn erlangt.

Philipper 3.11-14

Damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten. Nicht, daß ich's schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich's wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin. Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, daß ich's ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.

1. Johannes 1.9

Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.