DER HEIDELBERGER KATECHISMUS

Von der Dankbarkeit

 

FRAGE 114

Können aber diejenigen, die zu Gott bekehrt sind, diese Gebote vollkommen halten?

Nein; sondern es haben auch die Allerheiligsten, solang sie in diesem Leben sind, nur einen geringen Anfang dieses Gehorsams (1. Johannes 1.8-10; Römer 7.14-15; Prediger 7.20); doch so, dass sie mit ernsthaftem Vorsatz, nicht nur nach etlichen, sondern nach allen Geboten Gottes anfangen zu leben (Römer 7.22; Jakobus 2.10).

 

Prediger 7.20

Denn es ist kein Mensch so gerecht auf Erden, dass er nur Gutes tue und nicht sündige.

Römer 7.14-15

Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich hasse, das tue ich.

Römer 7.22

Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen.

1. Johannes 1.8-10

Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.

Jakobus 2.10

Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig.