OKTOBER

5. Oktober

Galater 1.4:

Der Sich selbst für unsere Sünden gegeben hat, dass Er uns errette von dieser gegenwärtigen argen Welt nach dem Willen Gottes und unseres Vaters!

 

Dass Er uns errette! – Dies zeigt das Ziel der Erlösung: Christus hat uns durch Seinen Tod zu Seinem Eigentum erworben. Diese Besitznahme wird aber vollzogen, wenn wir uns von der Welt scheiden. Denn solange wir noch aus der Welt sind, gehören wir nicht zu Christus! Das Wort Welt bedeutet hier das Verderben, welches in der Welt ist, wie es zum Beispiel in 1. Johannes 5.19 heißt: … die ganze Welt liegt im Argen. In einem anderen Sinne steht das Wort jedoch in Johannes 17.15: Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrest vor dem Übel. Hier bedeutet es einfach das jetzige Erdenleben. An dieser Bibelstelle haben wir also unter Welt schließlich die Menschen zu verstehen, welche fern vom Reiche Gottes und der Gnade Christi sind. Denn solange ein Mensch sich selbst ist, ist er ganz in der Verdammnis! Welt und Wiedergeburt sind Gegensätze, wie Natur und Gnade, Fleisch und Geist. Und so haben denn die, welche aus der Welt geboren sind, nur Sünde und Bosheit, und zwar nicht durch die Schöpfung, sondern durch die Sünde. Darum wollte uns Christus, als Er für unsere Sünden starb, von der Welt loskaufen, ja absondern. Redet Paulus aber von einer argen Welt, so gibt er zu verstehen, dass ihm nicht Gottes ursprüngliche Kreatur oder die irdische Existenz an sich vorschwebt, sondern die sündige Verkehrung. So schlägt er denn freilich mit diesem einen Wort allen menschlichen Stolz zu Boden.

(Calvin)