NOVEMBER

11. November

Lukas 1.15:

Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken.

 

Sei aber auch einer wirklich groß vor dem Herrn, so wird doch keiner je wieder solches ausrichten, was Johannes ausgerichtet hat – denn alles hat seine Zeit! Und was meint ihr? War die Hölle wohl je so auf den Beinen als zu der Zeit, da Er da war, der dem Tode ein Gift und der Hölle eine Pestilenz geworden ist? Nie war darum auch je einer so der Hitze der höllischen Anfechtungen ausgesetzt, wie dieser unser Bußprediger und Gnadenherold Johannes. Darum sagt auch unser Herr von ihm, dass keiner, der je von Weibern geboren wurde, größer geworden ist, denn Johannes. Und dennoch kann einer größer sein ihm Reiche Gottes denn Johannes (Matthäus 11.11)! Wer ist das? – Derjenige, welcher klein ist im Reiche Gottes! Klein war Johannes vor sich selbst. Denn so bezeugte er vor dem Herrn: Ich bin nicht genugsam, dass ich mich bücke und die Riemen seiner Schuhe auflöse. Und wiederum: Ein Mensch kann nichts nehmen, es werde ihm denn vom Himmel gegeben. Und wiederum: Wer von der Erde ist, der ist von der Erde und redet von der Erde. Wer dergestalt noch kleiner ist als Johannes, wer es in Demut vor Gott ihm zuvortut, sich noch elender und noch hilfloser als Johannes fühlt und bei noch weniger äußerem Ansehen steht, als jener hatte und trotz allen Widerspiels glaubt, aber glaubt an die unbedingte Gnade, an die ewige Treue – der wird noch dichter an Gottes Herz in Christus liegen! Für den werden sich noch mehr Stimmen im Himmel jauchzend erheben, zu bezeugen, dass er in Gnaden ist!

(Kohlbrügge)