NOVEMBER

4. November

Galater 3.7:

Erkennet also: Die aus dem Glauben sind, das sind Abrahams Kinder.

 

Paulus bezieht die Stelle aus 1. Mose 15, die von dem Glauben Abrahams spricht, mit Recht auf den Glauben an Christus, weil die beiden, nämlich Abraham und die anderen Väter und wir durch den Glauben an Christus gerechtfertigt werden, jene durch den Glauben an den zukünftigen Christus, wir durch den Glauben an den gegenwärtigen Christus. Dabei geht es jetzt um die Natur und Art des Glaubens, die auf beiden Seiten gleich ist, ob nun Christus schon gekommen oder noch zukünftig ist. Es genügt also, dass Paulus zeigt, dass das Gesetz nicht rechtfertigt, sondern allein der Glaube, ob dieser Glaube sich nun auf den zukünftigen oder gegenwärtigen Christus richten mag. So ist es klar, dass die Abrahamskinder nicht des Fleisches Kinder sind, da Paulus nicht der Vater der Völker nach dem Fleisch ist: Sie sind die Kinder des Glaubens, wie es in Römer 4.17 heißt: Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht vor Gott, dem du geglaubt hast. So handelt es sich bei Paulus um zwei Abraham, nämlich um den Mann, der in der Geschlechterlinie steht und um den Gläubigen. Abraham hat Söhne und ist der Vater vieler Völker. Wo? Vor Gott, wo erglaubt – nicht vor der Welt, wo er als der in Frage kommt, der in der Geschlechterfolge steht. Da ist er Sohn Adams, Sünder oder, wenn ich viel sagen soll, da ist er der Mann, der die Gesetzesgerechtigkeit wirkt und nach seiner Vernunft lebt, also nach menschlicher Gewohnheit; aber das hat nichts mit dem Gläubigen zu tun.

(Luther)