17. Mai

Römer 8.1:

So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.

 

Das sollen nun etliche nicht so verstehen, als sei für sie keine Verdammung da, obschon sie in ihren Sünden bleiben und der Welt und ihren Gelüsten dienen, von dem Joch der Sünde und der Gewalt des Todes befreit zu werden. Denn was hat der Trost des Evangeliums zu tun mit den Unbußfertigen, was mit solchen, denen die Sünden nicht zur Last, nicht von Herzen Leid sind? Den Trost dieses Wortes eignen sich etliche an mit einem trügerischen Herzen, und um ihre innere Unruhe zu stillen. Sie bedecken mit solchen Wahrheiten ihre Arglist, nach welcher sie sich einreden: Sie können Laster und Feuer vereinigen, auf ihren sündlichen Wegen bleiben und doch Gnade finden. Sie meinen, das Gesetz ginge sie laut solcher Predigt nichts an und könne sie nicht verdammen. Diese sollen doch wissen, dass der Geist des Lebens in Christo Jesu ein Geist der Heiligung ist, der dem Gesetze seine Verdammung nicht nimmt gegenüber mutwilligen Übertretern, dass Er ein Geist ist, der kein Gesetz gibt, wobei Er einem Menschen das sündigen frei lässt. Und dass das Leben in Christo Jesu kein gemaltes Leben ist, sondern ein Leben, welches sich äußert in Selbstverleugnung und in Drangebung alles dessen, was wider Gottes Gebot ist. Denn dabei soll es wohl bleiben, was der Apostel an einem anderen Ort bezeugt: Die Beschneidung ist nichts, und die Vorhaut ist nichts, sondern die Bewahrung der Gebote Gottes.

(Kohlbrügge)