MÄRZ

6. März

Jeremia 31.3a:

Ich habe Dich je und je geliebt…

 

Wenn zwei Menschen einander ganz gehören, dann ist es nicht nötig und nicht üblich, dass sie sich gegenseitig fortgesetzt ihre Liebe beteuern. Die Liebe ist einfach da. Sie lebt und wirkt aus sich heraus. Aber es ist nun doch auch wieder so, dass es für den anderen eine ganz besondere Freude und Beglückung bedeutet, wenn der eine von beiden es ihm ausdrücklich sagt: Ich habe dich lieb! – So macht es der Herr Jesus mit Seiner Brautgemeinde. Sie weiß sich von Seiner Liebe unaufhörlich getragen und umgeben. Wie könnte es überhaupt anders sein! Er ist ja die Liebe. Aber es gibt Zeiten, in denen Er diese Seine Liebe den Seinen besonders deutlich offenbart.

Wie geschieht das? Durch das Zeugnis des Heiligen Geistes in unserem Innern. Er nimmt, was Christus angehört und offenbart es uns. Wir vernehmen keine Stimme aus den Wolken und sehen kein Gesicht in der Nacht, und dennoch empfangen wir ein eindeutig sicheres Zeugnis. Wenn ein Engel vom Himmel käme und den Heiligen persönlich von des Heilandes Liebe zu ihm unterrichtete, so wäre dieser Beweis um kein Haar schlagender als der, den der Heilige Geist im Herzen führt. Frage diejenigen von den Kindern Gottes, die der Himmelspforte zunächst wohnen, so werden sie dir sagen, dass sie Zeiten gehabt haben, in denen Christi Liebe gegen sie ihnen so gewiss und klar war, dass sie daran so wenig wie an ihrem eigenen Dasein zweifelten. Ja, wir haben Zeiten der Erquickung in der Gegenwart des Herrn erlebt, und alsdann hat unser Glaube den höchsten Gipfel der Gewissheit erreicht. Wir haben unser Haupt mit kindlichstem Vertrauen an den Busen unseres Herrn gelehnt und an unseres Meisters Liebe so wenig gezweifelt wie der geliebte Jünger Johannes. Er hat uns geküsst mit den Küssen Seines Mundes und unsere Zweifel mit Seiner herzlichen Umarmung erstickt. Seine Liebe war uns wohlschmeckender denn Wein.

(Spurgeon)