18. Juni

Matthäus 1.21:

Er wird sein Volk selig machen von ihren Sünden.

 

Viele, die man fragt, was sie unter der Erlösung verstehen, antworten: "Dass man errettet werde und in den Himmel komme." Das ist allerdings eine Frucht der Erlösung, aber es begreift nur den geringeren Teil von dem Segen, der in dieser köstlichen Tatsache für uns liegt. Freilich erlöst unser Herr Jesus Christus die Seinen von dem zukünftigen Zorn; aber Sein Sieg umfasst viel mehr als dies. Er macht Sein Volk selig von ihren Sünden. O köstliche Erlösung! Kein Mensch ist ein wahrer Jünger Christi, wenn die Sünde noch in seinem sterblichen Leibe die Oberhand hat. Zwar wird die Sünde in uns haften und nicht gänzlich in uns ausgetilgt werden, bis dass der Geist zur Herrlichkeit eingeht; aber sie wird nicht mehr herrschen in uns. Wohl wird sie um die Herrschaft ringen, sie wird gelüsten wider das neue Gesetz und den neuen Geist, den Gott uns eingepflanzt; aber nie wird die Sünde wieder die Oberhand in uns gewinnen. Christus wird unseres Herzens Herr sein, und die Sünde muss absterben. Jünger Jesu! Ist die Sünde in dir gedämpft? Wenn dein Leben unheilig ist, so ist dein Herz unbekehrt; und ist dein Herz unbekehrt, so bist du kein erlöster Mensch. Die Gnade, die einen Menschen nicht bessert, ist eine wertlose Täuschung. Christus erlöst Sein Volk nicht in ihren Sünden, sondern von denselben. Es trete ab von der Ungerechtigkeit, wer den Namen Christi nennet. Wenn wir nicht erlöst sind von der Sünde, wie dürfen wir hoffen, zu seinem Volke gezählt zu werden? Herr, ja, erlöse mich zu dieser Stunde von allem Bösen und mache mich tüchtig zu allem Guten, zur Ehre meines Heilandes.

(Spurgeon)