9. Juni

Jesaja 53.4 - 5:

Fürwahr, Er trug unsere Krankheit und lud auf Sich unsere Schmerzen. Wir aber hielten Ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber Er ist für unsere Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf Ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch Seine Wunden sind wir geheilt.

 

Dies ist über die Maßen fein und tröstlich von Christus, unserm Heiland, gepredigt. Wir können es mit Worten, ja auch mit unsern Gedanken nimmermehr erlangen. In jenem Leben werden wir in Ewigkeit unsere Freude und Lust daran haben, dass der Sohn Gottes sich so tief herunter lässt und nimmt meine Sünde auf Seinen Rücken – ja nicht allein meine Sünde, sondern auch der ganzen Welt, die von Adam an bis auf den allerletzten Menschen getan ist! Die will Er getan haben und auch dafür leiden und sterben, damit ich ohne Sünde sei und das ewige Leben und Seligkeit erlange. Wer kann doch nach Notdurft davon reden oder denken, nämlich, dass die ganze Welt mit aller ihrer Heiligkeit, Gerechtigkeit, Macht und Herrlichkeit unter die Sünde geschlossen sei und vor Gott gar nichts gelte, und wenn jemand wollte selig und seiner Sünde los werden, dass er wisse, dass seine Sünde alle auf des Lammes Rücken gelegt sind! Deshalb weist Johannes seinen Jüngern dies Lamm und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt. Willst du wissen, wo die Sünden der Welt hingelegt sind, dass sie vergeben würden? Siehe nicht auf das Gesetz Moses noch laufe sonst zum Teufel; denn da wirst du Sünde finden, davor du erschrickst und verdammt wirst. Aber willst du wissen und finden einen Ort, da die Sünden der Welt getötet und weggenommen worden sind, so siehe: An das Kreuz und auf den Rücken dieses Lammes hat der Herr alle unsere Sünden gelegt und sonst auf niemand anders.

(Luther)