7. Juni

1. Korinther 1.31:

Auf dass, wie geschrieben steht (Jeremia 9.23) wer sich rühmet, der rühme sich des Herrn.

 

Damit bezeichnet der Apostel das Ziel, zu welchem Gottes Erlösung in Christo uns führen will: Wir sollen uns selbst nichts, Ihm aber alles Gute zuschreiben. Denn Gott zieht uns die Hülle nicht ab, um uns in unserer Blöße stehen zu lassen, sondern Er kleidet uns wieder mit Seiner Herrlichkeit. Wollen wir also rühmen, so haben wir den Ruhm außer uns zu suchen. In uns selbst werden wir gedemütigt, und Gottes Ruhm bleibt Ziel und Zweck unseres ganzen Lebens. Der Zusammenhang des Prophetenspruches, an welchen Paulus sich hier anlehnt (Jeremia 9.22 f.), macht diese Wahrheit vollends deutlich. Denn dort schiebt der Herr alle Weisheit und alle Stärke der Starken bei Seite und lässt allein den Ruhm gelten, dass ein Mensch Ihn kenne. Die rechte Erkenntnis des Herrn aber ist die, dass wir bei Ihm Gericht, Gerechtigkeit und Erbarmen finden. Solche Erkenntnis bringt uns Furcht vor Ihm und Vertrauen zu Ihm. Wer aber einen Sinn in seinem Herzen erwachsen lässt, der nichts für sich selbst begehrt, der Gottes alleinige Größe anbetet, in Seiner Gnade ruht, in Seiner Vaterliebe alle Seligkeit findet und endlich mit Gott allein zufrieden ist – der rühme sich des Herrn.

(Calvin)