6. Juni

1. Korinther 1.30:

Von Ihm kommt auch ihr her in Christo Jesu, welcher uns gemacht ist von Gott zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung.

 

Erstlich ist Christus uns gemacht zur Weisheit. In Ihm liegt die vollkommene Weisheit, weil sich uns der Vater in Ihm vollkommen geoffenbart hat und wir außer Ihm nichts zu wissen brauchen. Zum anderen ist Er uns gemacht zur Gerechtigkeit, das heißt, in Seinem Namen sind wir von Gott zu Gnaden angenommen, weil Er durch Seinen Tod unsere Sünden ausgetilgt hat und Sein Gehorsam uns zur Gerechtigkeit angerechnet wird. Denn die Glaubensgerechtigkeit, welche in der Vergebung der Sünden und der Annahme bei Gott aus Gnaden besteht, erlangen wir durch Christum. Die dritte Gabe, die wir in Christo empfangen, ist unsere Heiligung. Dies heißt, wir werden durch Seinen Geist wiedergeboren zu einem heiligen Leben, welches nicht mehr im Dienste der Sünde, sondern des heiligen Gottes steht. Die Rechtfertigung aus Gnaden allein können wir uns also nicht zueigen machen, ohne zugleich einen heiligen Lebenswandel zu führen. Wir müssten ja sonst Christum zerreißen! Die Rechtfertigung verpflichtet uns zu einem reinen, heiligen Wandel. Beides ist unzertrennlich miteinander verbunden, und soll doch nicht unklar ineinander gemischt werden. Wenn Christus uns viertens auch zur Erlösung gegeben ward, so soll damit gesagt sein, dass Er uns aus aller Knechtschaft Sünde und aus allem Elend erlöst, welches die Sünde gebiert. Diese Erlösung durch Christus steht am Anfange, aber auch im Zielpunkte unseres ganzen Lebens. Denn bis an unser Ende werden wir uns immerdar nach Erlösung sehnen (Römer 8.26). Christus kann uns aber erlösen, weil Er sich selbst zu einem Lösegeld für uns gegeben hat.

(Calvin)