2. Juni

Titus 3.5:

Nach seiner Barmherzigkeit machte er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes.

 

Die Wiedergeburt steht in einer gänzlichen Erneuerung des Menschen. Die Taufe heißt bei dem Apostel ein Bad der Wiedergeburt; nicht dass die Taufe die Widergeburt hervorbringt, oder dass man in oder durch die Taufe an sich zur Wiedergeburt kommt, sondern die Taufe besiegelt die Wiedergeburt. Es soll aber niemand den Irrtum hegen, dass er durch die Taufe wiedergeboren ist; es heißt hier: durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen Geistes. Es wird auch das Fleisch nicht erneuert, es besteht die Wiedergeburt mit nichten in einer Verbesserung unserer alten Natur, sondern darin besteht die Wiedergeburt oder die Erneuerung des Heiligen Geistes, dass Gott sich unser erbarmt mit herzlichem Erbarmen und wirkt in uns, dass wir es in unserer alten Natur nicht mehr aushalten können, sondern müssen Gott gefunden haben als unser höchstes und einziges Gut, – müssen Gnade vor Ihm gefunden haben und Frieden mit Ihm gemacht haben. Da zieht uns Gott mit Macht zu seinem Sohne hin und nimmt uns auf in den Bund, den Er mit seinem Sohn gemacht hat. – Der Mensch war verloren, Gott hat ihn mit einem Mal selig gemacht; und der soeben in tiefer Finsternis lag, ist in das Licht gekommen, er ist aufgenommen in Gottes Königreich. Durch Jesus Christus, unseren Seligmacher, hat Gott seinen Heiligen Geist so reichlich über uns ausgegossen, dass wir aus diesem Geist als neugeborene Kinder hervorgehen und sind – aus Gnade! – in Christus betrachtet nicht mehr Fleisch oder in dem Fleische, sondern Geist mit Christus und geheiligt durch den Geist in Christus.

(Kohlbrügge)