JANUAR

18. Januar

Römer 6.22:

Nun ihr aber seid von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligung, das Ende aber ist das ewige Leben.

 

Der Apostel bezeugt uns, dass wir frei geworden sind von der Sünde. Er bezeugt uns nicht etwa, dass wir von der Sünde frei gesprochen sind, als hinge die ganze Seligkeit davon ab, dass wir uns nun weiter von der Sünde hüten – er bezeugt, dass wir von derselben frei geworden sind! Wozu dient diese Wahrheit? Sie dient zur Antwort auf die Frage: Wenn ich nun aber gerecht bin aus Glauben, muss ich alsdann das Gesetz nicht hinnehmen, um nunmehr mit Gottes Hilfe die übrig gebliebenen Sünden in mir zu töten und zu überwinden? Oder wo bleibt sonst die Sünde? Du wirst doch wohl nicht lehren, dass, wenn ein Mensch nur glaubt, er selig werden kann, wenn er bei alledem auch noch so viele Sünden tut? Darauf wird nun die Antwort gegeben: Nein, das lehre ich nicht. Nun wohlan, heißt es wiederum in dem Herzen, wenn du solches nicht lehrst, wie kommt denn ein Mensch zur Heiligung? Denn wenn ich das auch alles glaube, so bin ich dabei nicht los von der Sünde. Solches werde ich bei mir ja zu gut gewahr! Soll ich denn die Sünde bei mir austoben lassen, ihr zu Willen sein, und bei alledem sagen: Ich kehre mich daran nicht, ich bin gerecht, ich glaube? – Nein, das geht doch nicht an! Ich muss das Gesetz hinzunehmen, das kannst du mir nicht streitig machen! Freilich nicht als Gesetz der Werke, sondern als ein Gesetz der Heiligung durch die Kraft Christi und Hilfe des Geistes. Darauf die Antwort: Gott will den Glauben an Christus, denn darin ist der Mensch gerecht! Er will keinen Glauben an Christus, der nichts für uns getan hat und allein für sich selbst dasteht – sondern an Christus als an das neue Haupt der Menschheit!

(Kohlbrügge)