JANUAR

15. Januar

Römer 9.17:

Denn die Schrift sagt zum Pharao: Ebendarum habe ich dich erweckt, dass ich an dir meine Macht erzeige, auf dass mein Name verkündigt werde in allen Landen.

 

Viele Ausleger wollen dieser Stelle ihre Härte nehmen und sie auf eine Weise verdrehen, indem sie Gott anstelle der Verherrlichung die Ungerechtigkeit vorwerfen. Daher wollen wir darauf hinweisen, dass hier steht: Ich habe dich erweckt, oder ganz genau nach dem hebräischen Texte: Ich habe dich hingestellt. Wenn also Gott beweisen will, dass der Widerstand des Pharao die Erlösung Seines Volkes nicht hindern könne, so sagt Er nicht bloß: Ich habe deinen Grimm vorausgesehen, aber ich habe auch Mittel bereitet, ihn im Zaume zu halten, sondern: Ich habe es mit Vorbedacht so geordnet, und zwar zu dem Zwecke, um einen desto herrlicheren Beweis meiner Macht zu geben. Wenn man also den Paulus sagen lässt, dass Gott den Pharao aufbehalten habe für seine bestimmte Zeit, so verkehrt man seinen Gedanken: Es ist ausdrücklich von dem Anfang seines Auftretens die Rede, den Gott herbeigeführt hat. Gott hat dem Pharao geradezu seine Rolle zugeteilt. Man wird vergeblich mit Gott streiten und von ihm Rechenschaft fordern. Denn Er kommt allen Einwürfen selbst zuvor, tritt feierlich hin und verkündet, dass die Verworfenen aus dem verborgenen Abgrunde Seiner Vorhersehung stammen und dass Er an ihnen Seinen Namen verherrlichen will.

(Calvin)