DEZEMBER

4. Dezember

Philipper 4.4:

Freuet euch in dem Herrn allewege! Und abermals sage ich: Freuet euch!

 

Diese Freude ist eine Frucht und Folge des Glaubens! Denn es ist nicht möglich, dass sich ein Herz in Gott freuen sollte, welches nicht zuvor an Ihn glaubt. Wo kein Glaube ist, da ist eitel Furcht, Flucht, Scheu und Traurigkeit, wenn nur an Gott gedacht wird oder Gott genannt wird. Ja, Hass und Feindschaft wider Gott ist in solchem Herzen. Das macht die Ursache, dass sich das Herz in seinem Gewissen schuldig findet. Und man hat nicht die Zuversicht, dass einem Gott gnädig und günstig sei, dieweil man weiß, dass Gott der Sünde Feind ist und sie gräulich straft. Darum ist diese Epistel nicht den Sündern geschrieben, sondern den Heiligen. Den Sündern muss man zuvor sagen, wie sie der Sünde los werden und einen gnädigen Gott überkommen; so folget die Freude von selbst, wenn sie des bösen Gewissens los sind. Siehe, von solcher Freude redet hier Paulus. Da ist keine Sünde, keine Furcht des Todes noch der Hölle, sondern eine fröhliche, allmächtige Zuversicht gegen Gott und Seine Huld. Und abermals sage ich: Freuet euch! Das Wiederholen des Apostels stärkt seine Vermahnung; das ist wohl auch Not – ob wir gleich zuweilen in Sünde fielen, dass wir doch die Freude in Gott stärker sein lassen als die Traurigkeit in den Sünden.

(Luther)