AUGUST

20. August

Johannes 3.3:

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich Ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, kann er das Reich Gottes nicht sehen.

 

Die Erneuerung des Geistes darf wohl eine Geburt heißen; denn nur sie macht lebendig, was tot war und zu Kindern Gottes, die zuvor Sklaven des Satans und der Sünde waren. Auch ist sie lediglich ein Werk der Gnade. Viele halten eine lebendige Überzeugung von Sünden und eine darauf folgende Beruhigung der Seele für die Wiedergeburt. Wenn dies auch zu der Wiedergeburt gehört, so ist es doch die Wiedergeburt an und für sich nicht. Wenn auch bei dem einen oder anderen die Wirkung solch einer Gnade sich äußert von Jugend auf, so äußert sie sich durchgehend bei den meisten zwischen dem Jünglings- und dem Mannesalter, bei etlichen selbst wenn sie grau geworden sind. Wenn aber die Wiedergeburt nicht allein besteht in einer Überzeugung von Sünden und einer darauf folgenden Beruhigung, so wird mancher verlegen fragen: Worin besteht sie denn eigentlich? Ich antworte: Darin, dass man aus dem Gesetz und seinem Treiben hinübergeht am Geist in den Glauben an Jesus Christus als seinen einzigen Lehrer, König, Hohepriester, Gesetzgeber und Seligmacher, seine Seligkeit in keinem Stück mehr zu erwarten von den Werken der Gerechtigkeit, die wir möchten getan haben, sondern von der großen Barmherzigkeit unseres Gottes und Heilandes. Demzufolge liegt die wahrhaftige Wiedergeburt in dem Übergang am Glauben aus dem alten Wesen Adams und des Buchstabens in das neue Wesen des Geistes des Lebens in Christo Jesu. Und dieser Übergang geschieht an der Hand des Heiligen Geistes durch ein mächtiges, unwiderstehliches Ziehen des Vaters zu Christus hin.

(Kohlbrügge)