AUGUST

17. August

Matthäus 6.11:

Unser tägliches Brot gib uns heute.

 

Das heilige Wort Gottes hat viele Namen in der Schrift um Seiner unzähligen Tugenden und Werke willen. Es heißt ein geistlich Schwert, dass man dem Teufel und allen geistlichen Feinden damit widerstreite. Es heißt ein Licht, ein Morgenregen, ein Abendregen, ein himmlischer Tau, Gold, Silber, Arznei, Kleider, Schmuck und dergleichen mehr. Also heißt es auch ein Brot, weil die Seele davon gespeist, gestärkt, groß und stark wird. Und man soll nicht allein das bloße Brot darunter verstehen; denn Gleicherweise wie die Schrift durch das leibliche Brot ausdrückt allerlei Speisen des Leibes, wie köstlich sie immer sind, also auch durch das geistliche Brot alle Speisen der Seelen, die ganz unzählig sind. Denn mancherlei Seelen sind auf Erden und eine jegliche hat besonders nicht allezeit einerlei Notdurft und Geschicklichkeit, und doch gibt das Wort Gottes allen und einer jeglichen Notdurft überschwänglich satt. Denn wenn aller Könige Speisen, die je gewesen sind und noch sein mögen, auf einem Haufen wären, so könnten sie nicht dem geringsten Wort Gottes auch nur ein wenig verglichen werden. Darum nennt es der Herr Christus im Evangelium eine königliche Wirtschaft (Matthäus 22.2 ff.) und durch Jesaja ein köstlich, erlesen und prächtig Mahl (Jesaja 25.6). Das Brot, das Wort und die Speise ist niemand denn Jesus Christus, unser Herr selbst, wie Er sagt (Johannes 6.51): Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgestiegen ist, dass es die Welt lebendig mache.

(Luther)