AUGUST

12. August

1. Mose 4.13:

Kain sprach zu dem Herrn: Meine Sünde ist größer, denn dass sie mir vergeben werden möge.

 

Christus vergibt Sünde. Er kommt in Barmherzigkeit, gibt sich mit Sündern und Zöllnern ab. Denn diese will Er in Gnaden annehmen. Das ist aber der Unglaube, vor welchem wir hier gewarnt werden, dass man seine Seligkeit und sein Heil nicht allein in Christo Jesu sucht. Und wir sehen, was die Frucht dieses Unglaubens ist: Brudermord! Die zweite Frucht des Unglaubens, die zugleich das Wesen dieses Unglaubens ausdrückt, ist diese, dass man sich sagt wie Kain: Meine Sünde ist größer, denn dass sie mir vergeben werden möge. Das ist die Lehre der Römischen Kirche! Kain mag gedacht haben: Nun habe ich gesündigt wider den Heiligen Geist – und das wird nicht vergeben; während doch Jesus (Matthäus 12.31 – 32), als Er von dieser Sünde sagte, dass sie nicht vergeben werden soll, solches gesagt hat mit dem Herzen einer Mutter, die ein Kind von sich stößt und abschreckt, indem sie sagt: Wenn du das und das tust, so sollst du nie mehr vor mein Angesichte kommen! Kommt aber das Kind und schreit: Ach Mutter, ich habe mich ins Verderben gestürzt – wo ist das Mutterherz, das dann noch zurückstößt? Kains Aussage indessen bedeutet: Wenn ich denn mit den Werken nicht durchkommen kann, wenn ich denn von neuem wieder geboren werden muss – ja, dann ist für mich keine Hoffnung mehr, dann ist es mit meiner Seligkeit aus. Aber keine Sünde, sie mag noch so schrecklich sein, wird Gott im Wege stehen, wenn nur die Anerkennung, das Bekenntnis da ist.

(Kohlbrügge)