22. April

Matthäus 5.9:

Selig sind die Friedfertigen, denn sie sollen Gottes Kinder heißen.

 

Wir haben die siebente der Seligpreisungen vor uns. Sieben war bei den Hebräern die Zahl der Vollendung. Vielleicht hat eben deshalb der Heiland die Friedfertigen als die siebenten in der Reihe genannt, weil sie dem vollkommenen Menschen in Christo Jesu am nächsten stehen. Wer gern sehr glücklich sein möchte, muss nach dieser siebenten Seligpreisung trachten und ein Friedfertiger werden. Die Reihenfolge, in der unser Schriftwort steht, ist auch bedeutungsvoll. Der vorausgehende Vers redet von der Seligkeit derer, die da reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Es ist also wohl zu beachten, dass wir aufs erste rein, danach friedsam sind. Ist die Reinheit festgewurzelt in unseren Herzen, dann erst können wir wahrhaft friedfertig sein. Nicht weniger scheint der nachfolgende Vers absichtlich mit unserer Schriftstelle verbunden zu sein. Wie friedfertig sich auch ein Christ beweist, so wird er doch manchmal missverstanden. Das darf uns nicht wundern, denn selbst der Fürst des Friedens zündete durch Seine Friedfertigkeit ein Feuer an auf Erden. Er selbst, der doch alle Menschen liebte und keinem übles tat, war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor Ihm verbarg. Damit der von Herzen Friedfertige nicht verwundert sei, wenn er Gegner trifft, heißt es im folgenden Verse: Selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn das Himmelreich ist ihrer. So werden also die Friedfertigen nicht nur selig gepriesen, sondern sie werden mit Segnungen von allen Seiten umgeben. Herr, schenke uns die Gnade, dass auch wir zu dieser Seligpreisung empor gelangen. Läutere unsere Gemüter, dass wir wahrhaft keusch und danach friedfertig werden!

(Spurgeon)