APRIL

19. April

Römer 6.15:

Wie nun? Sollen wir sündigen, dieweil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!

 

Aber nun geht es um die Anwendung, um die Taten, die man zu tun hat. Und da erweist es sich wiederum allerwärts, dass bei und trotz aller Belehrung das Tun, und mit dem Tun die Sünde zu überwinden, im Herzen sitzen geblieben ist. Hat man denn das Tun nicht weiter zu berücksichtigen? Das ist die Frage des menschlichen Herzens! – Darauf antwortet der Apostel Paulus nun so, dass er die Sache auf die Spitze treibt. Weil euer Fleisch schwach ist, dass ihr diese Dinge nicht verstehen zu wollen scheint, so versteht es, dass ihr eure Glieder zum Dienst der Gerechtigkeit begeben habt, auf dass ihr also die Heiligung habet – was ihr im anderen Wege suchet, aber nicht finden werdet! Wenn ihr es anerkennt, dass ihr auf das Gebiet der Gnade übergegangen seid, so werdet ihr auch anerkennen, dass ihr dieser Gnade übergeben seid und euch dieser Gnade unterwerfen, welche für euch sorgen wird. Einstmals habt ihr allerlei Dinge getrieben, da ihr dem Gebiet des Gesetzes übergeben wart, und zwar solche Dinge, dass ihr euch noch jetzt darüber schämt. Habt ihr da etwa Furcht gehabt von euren Heiligungbegriffen? Nunmehr aber, nun ihr in das Gebiet der Gnade übergegangen seid nach dem Rat Gottes, so haltet euch doch auf diesem Gebiete, auf welchem ihr von der Sünde frei seid! Bringt euch dieser Gnade dar! Vertraut euch ihr an und ergebt euch der Gnade allewege! So wie ihr seid, so werdet ihr in Gerechtigkeit erfunden sein.

(Kohlbrügge)