DER HEIDELBERGER KATECHISMUS

Von des Menschen Elend

 

FRAGE 11

Ist denn Gott nicht auch barmherzig?

Gott ist wohl barmherzig (2. Mose 34.6-7), Er ist aber auch gerecht (2. Mose 20.5; Psalm 5.5-7; 2. Korinther 6.14-17), deshalb fordert Seine Gerechtigkeit, dass die Sünde, die gegen die allerhöchste Majestät Gottes begangen wird, auch mit der höchsten, das heißt der ewigen Strafe an Leib und Seele, gestraft wird.

 

2. Mose 20.5

Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen...

2. Mose 34.6-7

Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber, und er rief aus: HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue, der da Tausenden Gnade bewahrt und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, aber ungestraft lässt er niemand, sondern sucht die Missetat der Väter heim an Kindern und Kindeskindern bis ins dritte und vierte Glied!

Psalm 5.5-7

Denn du bist nicht ein Gott, dem gottloses Wesen gefällt; wer böse ist, bleibt nicht vor dir. Die Ruhmredigen bestehen nicht vor deinen Augen; du bist feind allen Übeltätern. Du bringst die Lügner um; dem HERRN sind ein Gräuel die Blutgierigen und Falschen.
   
2. Korinther 6.14-17

Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus überein mit Beliar? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel Gottes gemein mit den Götzen? Wir aber sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie denn Gott spricht (3. Mose 26.11-12; Hesekiel 37.27): „Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.“ Darum „geht aus von ihnen und sondert euch ab“, spricht der Herr; „und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen ...“