DER HEIDELBERGER KATECHISMUS

Vom heiligen Abendmahl Jesu Christi

 

FRAGE 79

Warum nennt denn Christus das Brot seinen Leib und den Kelch sein Blut oder das Neue Testament in seinem Blut, und warum spricht S. Paulus von der Gemeinschaft des Leibes und Blutes Jesu Christi?

Christus redet so nicht ohne große Ursache: Nämlich, dass Er uns nicht nur damit lehren will, dass, gleich wie Brot und Wein das zeitliche Leben erhalten, so auch Sein gekreuzigter Leib und vergossenes Blut die wahre Speise und Trank unserer Seele zum ewigen Leben ist (Johannes 6.51 & 6.55); sondern vielmehr, dass Er uns durch dieses sichtbare Zeichen und Pfand versichern will, dass wir so wahrhaftig an Seinem wahren Leib und Blut durch Wirkung des Heiligen Geistes Anteil haben, wie wir diese heiligen Wahrzeichen mit dem leiblichen Mund zu seinem Gedächtnis empfangen (1. Korinther 10.16-17) und dass all Sein Leiden und Gehorsam so gewiss uns gehören, als hätten wir selbst in unserer eigenen Person alles gelitten und Genüge getan.

 

Johannes 6.51

Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.

Johannes 6.55

Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank.

1. Korinther 10.16-17

Der gesegnete Kelch, den wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot ist's: So sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben.