RÖMER

Römer Kapitel 8 Teil XII

Römer 8.38-39

Denn ich bin gewiss, dass weder Tod und Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn.

 

Endlich bricht die Rede in einen überschwänglichen Triumphruf aus, um uns zu gleicher Siegesgewissheit fortzureißen. Was auch kommen mag im Leben oder im Tode, wovon man glauben könnte, dass es uns von Gott trennen müsste – es wird nichts ausrichten! Ja, wenn selbst Engel sich mühen sollten, das Fundament unserer Seligkeit zu zerstören, sie werden uns nichts anhaben! In der Tat sind ja freilich die Engel Gehilfen des Heiligen Geistes und ausgesandt zum Heil der Auserwählten (Hebräer 1.14). Aber die majestätische Rede des Apostels setzt einmal das Unmögliche als möglich, wie dies auch Galater 1.8 geschieht. Daran mögen wir sehen, wie vor Gottes Herrlichkeit aller andere Glanz erbleichen muss. Nebenher werden die Engel als Fürstentümer und Gewalten bezeichnet. So heißen sie als die erhabenen Werkzeuge der Regierungsgewalt Gottes. Diese beiden Ausdrücke lassen die Rede voller und erhabener klingen, als wenn der Apostel kurzweg von Engeln geredet hätte.

Weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges. – Wir haben nicht bloß mit dem Schmerz zu ringen, welcher an das gegenwärtige Übel sich hängt, sondern auch mit der Furcht und Sorge, welche drohende Gefahren uns einflößen. Aber wir dürfen gewiss sein, dass auch die längste Dauer der Leiden uns den Glauben an unsere Gotteskindschaft nicht rauben wird. Freilich hört man vielfach die Rede, dass niemand wissen könne, ob er nicht schließlich doch vielleicht abfallen werde. Aber solche Rede zerstört den Glauben ganz und gar. Denn ein Glaube, der nur für die Gegenwart hilft, nicht aber bis zum Tode und über den Tod hinaus, ist kein Glaube. Wir sollen aber Gott zutrauen, dass Er das gute Werk, welches er in uns angefangen, vollführen wird bis auf den Tag Christi (Philipper 1.6).

Von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn. – Christus ist das Band der göttlichen Liebe. Er ist der geliebte Sohn, an welchem der Vater Wohlgefallen hat. Hängen wir also durch Ihn mit Gott zusammen, so dürfen wir des unerschütterlichen und unermüdlichen Wohlwollens Gottes gegen uns unbedingt versichert sein. Hier unterscheidet Paulus deutlicher als zuvor, da er nur von Christi Liebe sprach (Vers 35 & 37): Der Vater ist der Liebe Quell, von Christus her aber fließt sie uns zu.