RÖMER

Römer Kapitel 5 Teil X

Römer 5.18

Wie nun durch eines Sünde die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, also ist auch durch eines Gerechtigkeit die Rechtfertigung des Lebens über alle Menschen gekommen.

 

Dieser Satz stellt das Gesamtergebnis des bisher erörterten Vergleiches dar. Die Verschiedenheit tritt jetzt beiseite, und die Übereinstimmung wird in ihrem entscheidendsten Stücke deutlich. Wie die Sünde des einen uns zu Sündern machte, so ist es Christi Gerechtigkeit allein, welche unsere Gerechtigkeit schafft. Christi Gerechtigkeit und Gehorsam kam nicht Seiner Person allein zugute, sondern greift weit darüber hinaus und macht die Gläubigen reich, welche sie zum Geschenk empfangen. Ein Gemeinbesitz für alle Menschen ist die Gnade nun deshalb, weil sie für alle öffentlich ausgeboten ward, nicht etwa weil alle sie wirklich hinnähmen. Christus hat zwar für die Sünden der ganzen Welt gelitten, und alle empfangen unterschiedslos das Angebot der Güte Gottes – aber nicht alle nehmen es an.

Rechtfertigung des Lebens – das heißt eine lebendig machende Rechtfertigung; so heißt das göttliche, uns freisprechende Rechtfertigungsurteil, weil es uns den Zutritt zum Leben eröffnet. Denn die Hoffnung der Seligkeit ruht darauf, dass wir einen gnädigen Gott haben; um Ihn aber haben zu können, müssen wir gerecht sein. Also kommt das Leben aus der Rechtfertigung.