RÖMER

Römer Kapitel 5 Teil XI

Römer 5.19

Denn gleichwie durch eines Menschen Ungehorsam viele Sünder geworden sind, also auch durch eines Gehorsam werden viele Gerechte.

 

Dieser Satz bildet nicht eine Wiederholung, sondern eine notwendige Erläuterung des vorigen. Denn er zeigt auf der einen Seite, dass die Verdammnis, welche die Schuld des einen Menschen uns zuzog, doch nicht ohne unsere Schuld über uns kommt. Zuvor hieß es (Vers 18): Die Verdammnis ist über alle Menschen gekommen. Dabei könnte noch jeder einzelne sich selbst allenfalls für schuldlos halten. Um diesen Gedanken abzuschneiden, fügt der Apostel hinzu: Die Verdammnis kam zu allen Menschen, weil sie alle Sünder waren. Wenn es auf der andern Seite heißt, dass wir durch Christi Gehorsam Gerechte werden, so schließen wir daraus, dass Christus uns die Gerechtigkeit erworben hat, weil Er uns mit dem Vater versöhnt. So folgt: Der Zustand wirklicher Gerechtigkeit findet sich in Christus, aber was Ihm gehört, wird uns zugutegehalten. Zugleich beschreibt der Apostel Christi Gerechtigkeit genauer, indem er sie Gehorsam nennt. Dabei wollen wir bedenken, was wir alles vor Gottes Augen bringen müssten, wenn wir durch unsere Werke gerechtfertigt werden wollten. Ein nicht bloß teilweiser, sondern in allen Stücken vollkommener Gehorsam gegen Gottes Gesetz würde erforderlich sein. Denn wenn der Gerechte nur einmal fällt, so wird aller seiner vorigen Gerechtigkeit nicht mehr gedacht werden. Dabei werden auch alle selbst erwählten Werke nichts helfen, die Gott nur für Kot achtet. Denn Gehorsam ist besser als Opfer.