RÖMER

Römer Kapitel 4 Teil IX

Römer 4.18

Und er hat geglaubt auf Hoffnung, da nichts zu hoffen war, auf dass er würde ein Vater vieler Völker, wie denn zu ihm gesagt war: „Also soll dein Same sein.“

 

Er hat geglaubt auf Hoffnung, da nichts zu hoffen war. – Das heißt wo kein Beweis für seine Hoffnung sprach, sondern alles dagegen. In der Tat kann man nicht leicht dem Glauben ein größeres Hindernis bereiten, als wenn man seine Gedanken durch den Augenschein leiten lässt, um von daher einen Grund zur Hoffnung zu gewinnen. Wenn der Glaube nicht mit Himmel anstrebendem Fluge emporsteigt und alle fleischlichen Eindrücke weit hinter sich lässt, so wird er stets am Kot der Erde kleben bleiben. Abraham aber glaubte auf Hoffnung, obgleich eine greifbare Unterlage dafür nicht vorhanden war: Er stützte seine Hoffnung einfach auf Gottes Zusage; und war die Sache an sich noch so unglaublich, so genügte ihm, um zu hoffen, die bloße Tatsache, dass Gott Sein Versprechen gegeben.

Wie denn zu ihm gesagt war. – So (nicht „ist“) übersetzen wir, um das richtige Zeitverhältnis klar werden zu lassen. Paulus will nämlich sagen, dass Abraham unter vielen Anfechtungen, die ihn zu hoffnungslosem Zweifel treiben wollten, sein Gemüt immer wieder durch den Blick auf die ihm gewordene Zusage wider den Abfall gestärkt habe: „So soll dein Same sein“ – wie die Sterne am Himmel und der Sand am Meer. Absichtlich führt der Apostel dieses Wort Gottes nur unvollständig und andeutend an, um uns selbst in die Heilige Schrift hineinzuweisen. Dies ist ja bei ihren Schriftzitaten stets ein Hauptanliegen der Apostel, uns zum eifrigen Lesen der Bibel einen Anstoß zu geben.