RÖMER

Römer Kapitel 14 Teil III

Römer 14.7-9

Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum, wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Denn dazu ist Christus auch gestorben und auferstanden und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebendige Herr sei. 

 

Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum, wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. – Jetzt folgt der entscheidende Beweis dafür, dass wir bei jedem einzelnen Schritt das Auge auf den Herrn gerichtet halten müssen; es kann ja nicht anders sein, wenn doch das ganze Leben zu Gottes Ehre dienen soll. Ein Christenleben ist erst dann im rechten Stande, wenn es den Willen Gottes zum Ziel nimmt. Soll ich bei allen meinen Taten nach Gottes Willen fragen, so wäre es ja ein Unrecht, irgendetwas zu tun, wovon ich glaubte, dass es Ihm missfällt, oder vielmehr wovon ich nicht überzeugt wäre, dass es Ihm gefällt. Dem Herrn leben heißt, für Seinen Willen und Wink bereitstehen und alles, was wir sind und haben, Seiner Ehre zur Verfügung stellen. Wir sollen aber dem Herrn nicht bloß leben, sondern auch sterben; das heißt sowohl unser Leben als unser Sterben sollen wir in Seine Hand geben. So sollen wir tun: Denn wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. So steht bei Ihm die Verfügung über unser Leben und unsern Tod. Das ist eine Lehre, die wir für alle Lebensführungen äußerst nutzbar machen können. Lassen wir Gott die Herrschaft über Leben und Tod, so werden wir jede Lage erträglich finden, denn Gott hat uns das Joch auferlegt; Ihm steht es zu, einem jeden zu befehlen, wann er ruhen und wann er den Lauf fortsetzen soll. So empfangen wir hier nicht bloß das Verbot, irgendetwas ohne Gottes Willen eigenmächtig anzugreifen, sondern auch Weisung zur Geduld in allen Beschwerden und Unbequemlichkeiten. Will das Fleisch in Widerwärtigkeiten seine eignen Wege gehen, so sollen wir gedenken, dass wir nicht frei sind und uns nicht selbst gehören, dass wir also Recht und Ordnung auf den Kopf stellen, wenn wir nicht auf Gottes Winke warten. Hier wird uns auch die Regel für Leben und Sterben aufgestellt: Will Gott unser Leben unter vielen Mühen und Lasten in die Länge dehnen, so sollen wir nicht begehren, vor der Zeit abzuscheiden. Will Er uns plötzlich in der Blüte unseres Lebens abrufen, so sollen wir stets zum Abschied bereit sein.

Denn dazu ist Christus auch gestorben und auferstanden und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebendige Herr sei. – Hatte der Apostel bisher dargelegt, dass wir im Leben und Sterben in des Herrn Gewalt stehen und also Ihm leben und sterben müssen, so fügt er nun hinzu, wie wir in diese Gewalt gekommen sind: Christus hat uns um teuren Preis zum Eigentum erworben. Er hat zu unserm Heil den Tod erlitten und damit Untertanen gewonnen, die Ihm auch der Tod nicht entreißen kann. Er ist auferstanden und hat damit die Herrschaft über unser ganzes Leben angetreten. Auf Christi Tod und Auferstehung gründet es sich also, dass wir im Leben und im Sterben dem Ruhme Seines Namens dienen müssen.