EPHESER

Epheser Kapitel 4 Teil IX

Epheser 4.32

Seid aber untereinander freundlich, herzlich, und vergebt einer dem anderen, gleich wie Gott euch vergeben hat in Christo.

 

Seid aber untereinander freundlich. – Im Gegensatz zur Bitterkeit wird uns ein freundliches Wesen empfohlen, ein gefälliges Gebaren in Word und ganzer Haltung. So schön werden wir uns freilich nur halten, wenn wir ein herzlich teilnehmenden Sinn für die Brüder hegen, einen Sinn, der nicht nur das Leid des anderen wie eigenes Leid empfindet, sondern der in wahrer menschlicher Gemeinschaft auch nach der anderen Seite hin alles innerlich miterlebt, was der Bruder erfährt. Das Gegenteil davon ist die Hartherzigkeit. welche die Menschen so gefühllos und roh macht, dass sie ganz kalt lässt, was andern begegnet.

Und vergebt einer dem anderen. – Es kommt vor, dass ein Mensch Zartgefühl und herzliche Anteilnahme besitzt, aber ein ihm angetanes Unrecht nicht vergessen und verzeihen kann. Solche sonst vielleicht gutmütige Naturen empfangen hier eine Mahnung, nicht an der Undankbarkeit der Menschen vielleicht doch noch zu scheitern, sondern sich versöhnlich zu beweisen. Besonders eindrücklich wird diese Mahnung durch den Hinweis auf das Vorbild Gottes selbst, der uns durch Christus viel mehr vergeben hat, als ein Bruder dem anderen vergeben kann (vergleiche Kolosser 3.5).