SEPTEMBER

29. September

Johannes 19.28b:

Mich dürstet!

 

Was aus Geist geboren ist, das hat auch manchen geistlichen Durst zu leiden. Es gibt einen Durst nach Gnade, nach Gerechtigkeit, nach dem Wasser des Lebens, nach der Gewissheit der Sündenvergebung, einen heißen, verzehrenden Durst manchmal nach Gott, nach Seinen Verheißungen und Seinem Heile – besonders, wenn man so erbärmlich, so leer, so dürre fühlt, dass man ganz wie eine Wildnis und wie eine Wüste ist, so dass nichts, gar nichts wächst! Es gibt manchmal eine Sommerdürre in diesem Jammertal. Alle Heiligen Gottes haben viel darüber geklagt; das sehen wir in den Psalmen. Da soll man denn aber nicht seinen Gott verlassen und zu den durchlöcherten Wasserbehältern gehen, wo man doch nichts findet. Da soll man es nicht machen wie das Weib von Samaria, die wohl wusste, welche Sünderin sie war, und dennoch fromm tun wollte, sondern so, wie man ist, freimütig und ohne Scheu, umsonst und ohne Geld, aus dem Heilsbrunnen Christi schöpfen, der da ruft: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke. Nachdem Er den höllischen Durst gelitten in Seiner Verlassenheit, kann Er uns nicht lassen; machen wir Ihn nur in der Wüste zu unserem Brunnen, alsbald lässt Er auf uns regnen einen gnädigen Regen. Und o, wie wird es uns sein, wenn mal das Wort gänzlich erfüllt sein wird: Sie wird nicht mehr hungern noch dürsten, es wird auch nicht auf sie fallen die Sonne oder irgend eine Hitze (Offenbarung 7.16).

(Kohlbrügge)