SEPTEMBER

19. September

Johannes 3.8:

Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weist nicht, woher er kommt und wohin er fährt. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist.

 

Es geht mit einem Menschen nicht gut, wenn er das Gesetz Gottes verachtet, wenn er dasselbe übertreten kann, ohne dass ihm das Herz dabei schlägt, ohne dass er hinwegschwindet vor Gottes Wort, ohne dass es ihm wahrhaftig geht um Befreiung von aller Sünde und Leidenschaft. Wer ein armer Sünder ist, dem geht es nicht um sich selbst, sondern um Gott und um Seinen Nächsten. Wer den wahrhaftigen Glauben hat, glaubt, dass der Wind bläst, wo er will. Er kann sich nicht verlassen auf das, was er ist, oder geworden sei, nicht darauf, dass er ein Christ, dass er bekehrt und begnadet ist, sondern tief gedemütigt seiner Grundverdorbenheit wegen kann er allein seine Ruhe darin haben, dass der Wind bläst, wo er will, dass die Freimacht der Gnade Gottes sich lagert und kräftig erzeigt, wo sie will. Eben in diesem unabhängigen, gnädigen Willen Gottes sieht er seine Seligkeit. Dass die Seligkeit lediglich bei Gott steht, ist eine schreckliche Wahrheit für alle, die durch etwas in sich Gott an sich erwähnen; aber eine tröstliche Wahrheit für alle, die nichts in sich finden können, was Gott würde angenehm sein können. Aber eben deshalb, weil sie die Freimacht der Gnade Gottes glauben, hält es bei ihnen genau mit dem Gesetz Gottes, nicht um es selbst zu halten als aus sich selbst, sondern um damit vor Gott und ihrem Nächsten in Übereinstimmung zu sein. In Christo Jesu, in Vereinigung mit ihm suchen sie und finden sie die Frucht des Geistes. Gott ist ihnen dies Alles!

(Kohlbrügge)