8. April

Römer 11.7:

Wie denn nun? Was Israel sucht, das erlangt es nicht; die Auserwählten aber erlangten es.

 

Bei der Schwierigkeit der zur Verhandlung stehenden Frage drückt sich der Apostel wie zweifelnd und nachforschend aus. Dadurch sollte doch die nachfolgende Antwort umso gewisser werden: Wir sollen verstehen, dass eine andere gar nicht gegeben werden konnte! Diese Antwort lautet aber: Israel musste sich bei seinem Suchen nach der Seligkeit vergeblich abmühen, denn es befand sich auf einem falschen Wege, wie der Apostel bereits früher (Römer 10.3) dargelegt hatte. Von dieser Masse des Volkes heben sich nun die Auserwählten ab, welche nicht aus eigenem Verdienst selig werden, sondern durch Gottes freie Gnade. Sie waren von Natur nicht besser als die übrigen; aber Gottes Erwählung schuf einen Unterschied: Die Auserwählten erlangten es! Paulus stellt also ausdrücklich dem ganzen Israel jenen Rest des Volkes gegenüber, der aus Gottes Gnade das Heil erlangte. Daraus folgt, dass der Grund des Heils nicht in den Menschen liegt, sondern von Gottes reinem Wohlgefallen abhängt.

(Calvin)