RÖMER

Römer Kapitel 5 Teil VII

Römer 5.15

Aber nicht verhält sich´ s mit der Gabe wie mit der Sünde. Denn so an eines Sünde viele gestorben sind, so ist vielmehr Gottes Gnade und Gabe vielen reichlich widerfahren durch die Gnade des einen Menschen Jesus Christus. 

 

Aber nicht verhält sich´ s mit der Gabe wie mit der Sünde. Denn so an eines Sünde viele gestorben sind. – Jetzt schränkt der Apostel den Vergleich zwischen Adam und Christus ein, indem er in mehrfach wiederkehrenden Wendungen auch die Verschiedenheit heraushebt. Dabei fehlt des der Rede an Vollständigkeit und glattem Fluss. Doch tut dies der Majestät der himmlischen Weisheit, welche der Apostel zu lehren hat, keinen Eintrag. Vielmehr hat es Gottes unvergleichliche Vorsehung so geordnet, dass die höchsten Geheimnisse sich unter verwunderlich geringen Worten bergen müssen: So ruht unser Glaube nicht auf der Gewalt menschlicher Rede, sondern allein auf der Kraft des Geistes. Indem nun Paulus den Unterschied feststellt, will er nicht sagen, dass Christus etwa eine größere Zahl von Menschen gerettet hat, als Adam ins Verderben gestürzt, sondern: Da Adams Sünden vielen das Verderben gebracht, so wird Christi Gerechtigkeit nicht geringere Kraft besitzen, um vielen das Heil zu schaffen.

Gottes Gnade und Gabe. – „Gnade“ steht der Sünde gegenüber, die „Gabe“, welche aus der Gnade hervorgeht, dem Tode. Darum bezeichnet hier „Gnade“ die freie Güte Gottes, die unverdiente Liebe, welche Er uns in Christus zugewendet, um unserm Elend zu Hilfe zu kommen. Die „Gabe“ aber ist die Frucht der Barmherzigkeit, die uns erwächst; die Versöhnung, welche uns Leben und Heil bringt, Gerechtigkeit, neues Leben usw. Dabei spricht der Apostel von der Gnade des einen Menschen Jesus Christus, weil Ihn der Vater als ein Quell verordnet hat, aus dem wir alle schöpfen sollen. Außer Christus lässt sich kein Tropfen Leben finden, und ein anderes Heilmittel für unsere Dürftigkeit und Leere, als dass Christus uns mit Seinem Überfluss erfülle, gibt es nicht.