Hiob 19.25
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.
Der Kern dieser Tröstung Hiobs liegt in dem kleinen Wörtchen „mein“ und in der Gewissheit, dass der Erlöser lebt. Wie selig ist solches doch! Wir müssen ein Eigentumsrecht an Ihm erlangt haben, ehe wir uns Seiner freuen können. Was nützt mir das Gold in den Goldlagern? Das Gold in meinem Besitz allein ist es, das meinen Bedürfnissen abhilft und meinen Hunger stillt, wenn ich Brot damit kaufe. Was könnte mir ein Erlöser helfen, der nicht mein Erlöser ist? Darum gib dich nicht zufrieden, ehe du durch den Glauben sagen kannst: Ja, ich verlasse mich auf meinen lebendigen Heiland! Ich klammere mich an Ihn! Er ist mein! Vielleicht fühlst du deine Hand, mit der du Ihn hältst, noch schwach. So bedenke doch: wenn dein Glaube nur wie ein Senfkorn ist, so hast du durch dieses Senfkorn ein Recht an Ihn.
Es ist aber noch ein anderes Wörtlein vorhanden, das für Hiobs festen Glauben bezeichnend ist: „Ich weiß“. Wenn man sagen kann: ich hoffe, ich glaube, so ist das schon ein Trost. Wenn du aber den vollen Inhalt des Trostes erfassen willst, so musst du sagen: ich weiß! Die Wenn und Aber und Vielleicht sind die Mörder alles Trostes und Friedens. Zweifel sind in Zeiten der Anfechtungen etwas Furchtbares. Wenn ich irgend fürchte, Christus sei nicht mein eigen, dann ist Essig mit der Galle des Todes vermischt. Aber ich weiß, dass Jesus für mich lebt. Darum ist die Finsternis nicht finster. Auch die Nacht muss Licht um mich sein. Wahrlich, wenn Hiob in jenen Zeiten, also lange vor der Erscheinung Christi, sagen konnte: Ich weiß, so sollten wir nicht mit geringerer Zuversicht reden. Lasst uns wohl zusehen, dass unser Glaube einen unerschütterlichen Grund hat, auf dass wir nicht auf eine eitle Hoffnung bauen. Ein lebendiger Hei- land mein Erlöser: das ist eine unaussprechliche Freude!
(Spurgeon)