MÄRZ

25. März

Römer 8.26b:

Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt.

 

Schon in Römer 8.15 hatte der Apostel gesagt, dass der Geist für unsere Gotteskindschaft Zeugnis gibt und dadurch die Zuversicht in uns erweckt, Gott als unseren Vater anzubeten. Jetzt wiederholt er diesen Satz: Der Geist lehrt uns, wie und was wir beten sollen. Dieser Übergang von der inneren Angst und Sehnsucht der Frommen zum Gebet ist sehr nötig und passend; denn Gott sendet uns die Leiden nicht, damit wir im blinden Schmerz uns verzehren sollen, sondern damit wir zum Gebet uns aufraffen und darin unseren Glauben üben. Unter den verschiedenen Auslegungen dieser Stelle scheint mir nun diese am richtigsten und einfachsten zu sein: Wir sind blind in unserem Gebet zu Gott, weil wir zwar unsere Leiden fühlen, aber unser verwirrter und verstörter Sinn nicht zu finden weiß, was heilsam ist und was zu bitten sich gebührt. Wollte man dagegen einwenden, dass doch Gottes Wort uns den rechten Weg auch für unser Gebet zeigt, so diene zur Antwort: Dennoch bleibt unser inneres Leben von Finsternis umhüllt, bis das Licht des Geistes uns umleuchtet.

(Calvin)