Hiob 10.12:
Leben und Wohltat hast du an mir getan, und dein Aufsehen bewahret meinen Odem.
Ich möchte noch auf so vieles kommen, ich erwähne aber mit Freuden die Wohltat der freien Rechtfertigung in der Gerechtigkeit Christi Jesu, unseres Herrn, der gnädigen Schenkung und Vergebung aller unserer Sünden in dem Blute des neuen Testaments, Wer hat auch hierbei Ihm etwas zuvor gegeben? Woher ist die Aufdeckung von Sünde und Schuld, die Ratlosigkeit, das Verlangen nach einem Bürgen? Woher, dass wir hungern und dürsten, dass wir uns sehnen, uns ausstrecken und hinfliehen zu diesem Bürgen? Woher, dass wir Ihn im Glauben umfassen, dass wir Ihn wieder aufsuchen, wenn wir Ihn verloren hatten? Woher, das stete, das wiederholte Zufluchtnehmen zu dem Stuhl der Gnaden? Woher ist der Friede, der Friede mit Gott, der Friede im Herzen, im Gewissen, der Friede mit den Engeln, ja mit den Steinen auf dem Felde? Wer macht den Rebellen mit einem Mal zum glücklichen, nur für den König lebenden Untertan? O, wenn wir als Sünder uns vor dem Richterstuhl befinden, verklagt vom Gesetz, vom Teufel, von unserem eigenen Gewissen, wo gar kein Gutes an unserem Leben ist, und – wie wir es einsehen – nimmermehr sein wird! Welch eine Wohltat, daselbst zu vernehmen den Namen, worin unsere Seligkeit ist, den Namen des Herrn Jesu, und denselben herbeirufen zu dürfen! Wie wird uns da Sein bitterer und schmählicher Tod zum süßen, herrlichen Leben! O wahrlich, da wird es erkannt: Er hat uns zuerst geliebt.
(Kohlbrügge)