Hiob 10.12:
Leben und Wohltat hast du an mir getan, und dein Aufsehen bewahret meinen Odem.
Welch eine Gnade und Wohltat ist die Wiedergeburt und die Bekehrung! Welch einen Tod hat Er in uns überwunden! Welches Chaos hat er in uns umgewandelt zu der Pracht Seiner Schöpfung in Christo Jesu! O, was war nicht an und in uns verdorben, Leib und Seele eine Beute der Hölle! Wie wusste Er in einem Nu uns ganz neu zu bilden, uns ganz umzuschaffen, so dass es uns, die wir zur Hölle sinken mussten, auf einmal so wohl war, dass wir es nicht unter Worte bringen konnten! Das Gewissen war auf einmal freudig, alle vergangenen Sünden und aller Jammer darüber war auf einmal in die tiefen des Meeres Seiner Erbarmung geworfen; die Seele jauchzte auf: Mir ist Barmherzigkeit widerfahren! Der Verstand und das Herz sprachen beim Lesen des Wortes Gottes: Das ist alles für dich! – Und wie fühlte man sich seitdem umschlungen von des Herrn Jesu Liebe! Welch ein Verlangen, es auf ewig so zu haben, auf ewig so beglückt zu bleiben, sich so selig zu fühlen! O, dieses verborgene, unbegreifliche, mächtige Ziehen des Vaters, wobei Er sich so offenbart, dass Er gesehen wird, ohne gesehen zu werden, und wobei Er die Seele so erfüllt, dass sie das Unterpfand dafür hat, sie werde Ihn ewig schauen in dem Angesichte Jesu Christi. Wahrlich, das ist eine Wohltat, welche alle Begriffe übersteigt!
(Kohlbrügge)