Johannes 17.25:
Gerechter Vater, die Welt kennt Dich nicht; ich aber kenne Dich, und diese haben erkannt, dass Du mich gesandt hast.
Jesus bringt Seine Jünger in einen Gegensatz zur Welt, um sie von dort aus dem Vater im Himmel umso kräftiger empfehlen zu können. Menschen, welche – während alle Welt Gott verwirft – allein Ihn bekennen, verdienen wirklich eine besondere Auszeichnung. Christus hat ein Recht dazu, diejenigen ganz besonders innig in Sein Gebet einzuschließen, denen der Unglaube kein Hindernis war, Gott zu erkennen. Im Gedanken an die Welt und ihre Bosheit nennt Jesus hier Gott den gerechten Vater. Er will mit dieser Bezeichnung Gottes uns zu verstehen geben: Mag die Welt gleich noch so frech Gott verachten und beiseite schieben – es besagt wahrlich nicht, dass an Gott irgendetwas mangelhaft ist! Die Welt mag sich stellen, wie sie will – der Ruhm, dass Er der Gerechte ist, muss Ihm unangetastet beleiben! Diese Worte prägen uns also ein, dass der auf Gott gegründete Glaube der Frommen nicht wanken darf, wenn auch die ganze Welt zusammenbräche. Übrigens sagt Christus nicht einfach, Seine Jünger hätten erkannt, sondern Er macht zwei Stufen: Er selbst hat den Vater erkannt, und die Jünger haben erkannt, dass Er vom Vater gesandt ist. Weil Er aber gleich danach hinzufügt, Er habe ihnen den Namen des Vaters kundgetan, deshalb empfiehlt Er sie um ihrer Gotteserkenntnis wegen, die sie der übrigen Welt voraus haben. Bemerkenswert ist dabei der Weg, den der Glaube inne zu halten hat: Der Sohn, der vom Schoße des Vaters her zu uns gekommen ist, erkennt Ihn eigentlich ganz allein. Alle die, welche nun Gott begehren, müssen notwendigerweise Christus, der ihnen entgegenkommt, aufnehmen und sich Ihm ganz hingeben – Er wird dann, nachdem Er recht erkannt ist, Seine Jünger zu Gott dem Vater emporheben!
(Calvin)