20. Juni

Matthäus 26.38:

Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibet hier und wachet mit mir.

 

Jesus fühlte es – diese schreckliche Stunde war gekommen, dass Er einem solchen Tode entgegenging. War es aber nicht die Folge unseres mutwilligen Ungehorsams, unseres Unglaubens, dass wir aus Gott, unserem Leben hinausgingen? Und wer sollte uns nun wieder zu Gott bringen, wenn nicht der Mensch Jesus Christus?! Wir konnten es nicht; denn wir waren verloren. Ein Engel – ein Geschöpf – konnte es auch nicht! Denn hier ging es um ein ewiges Tun des Willen Gottes – und dies konnte nur im Gehorsam bestehen! Nur durch Glauben konnte Gott Seine Ehre wieder bekommen, nur durch Glauben konnten wir wieder zu Gott gebracht werden. Und nun, um diesen Gehorsam Gott zu bringen, den Glauben Gott wieder zu bringen, war der Sohn Gottes gekommen in Knechtsgestalt, in Gleichheit von Fleisch von Sünde (Römer 8.3), erfunden wie ein Mensch. Diesen Glauben, diesen Gehorsam, wie sollte Er ihn Gott bringen, wenn nicht durch ewigen Geist, wie denn der Apostel schreibt, dass Er Sich durch ewigen Geist Gott unsträflich geopfert hat. In der Salbung dieses Geistes war Er einhergegangen – Er, der vom Mutterleibe an eine Frucht dieses Geistes war. Was aber, wenn dieser Geist sich enthielt, wenn es darum ging? Und das geschah in Gethsemane, gerade in der Stunde, wo das ganze Leiden und Sterben am Kreuz mit allem, was damit verbunden war, vor Ihm stand – und unser Herr fühlte, dass Er alsbald von Judas würde überliefert werden.

(Kohlbrügge)