Apostelgeschichte 8.30:
Verstehst Du auch, was Du liest?
Wir würden besser imstande sein, andere zu unterweisen, und würden weniger von jedem Wind der Lehre hin und her getrieben werden, wenn wir trachteten, ein sicheres Verständnis des Wortes Gottes zu erlangen. Da der Heilige Geist, der die Heilige Schrift eingegeben hat, uns auch allein erleuchten kann, dass wir dieselbe auch richtig verstehen lernen, so sollten wir jederzeit begierig sein nach seinem Unterricht und nach seiner Einleitung in alle Wahrheit. Was tat der Prophet Daniel, als er den Traum Nebukadnezars auslegen sollte? Er betete ernstlich, dass Gott ihm das Gesicht zeigen und sein Verständnis öffnen wolle. Als der Apostel Johannes auf der Insel Patmos im Geist war, da sah er im Gesicht ein Buch, versiegelt mit sieben Siegeln, welches niemand würdig erfunden ward aufzutun und zu lesen, noch darein zu schauen. Danach wurde das Buch aufgetan. Aber zuvor heißt es: Ich weinte sehr. Die Tränen des Johannes – das sind seine flüssigen Gebete – waren in Beziehung auf ihn selber die heiligen Schlüssel, durch welche das zusammengerollte Buch aufgeschlossen ward. Wenn ihr darum wünscht, dass ihr, euch und anderen zum Nutzen, erfüllet werdet mit Erkenntnis des Willen Gottes, in allerlei geistlicher Weisheit und Verstand, so erinnert euch, dass das Gebet das beste Mittel eurer Belehrung ist. Wie Daniel werdet ihr den Traum und seine Bedeutung verstehen lernen, wenn ihr Gott darum angefleht habt. Und wie Johannes seht ihr auch, wie die sieben Siegel der unschätzbaren Wahrheit aufgetan werden, nachdem ihr sehr darum geweint habt. O Herr – erhöre unser Bitten und öffne uns das Verständnis!
(Spurgeon)