24. Juli

1. Korinther 15.10:

Aber von Gottes Gnade bin ich, das ich bin, und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet denn sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist.

 

Ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle – nämlich als die anderen Apostel. In der Tat überragte Paulus sie alle; auf ihm ruhte eine gewaltige Arbeitskraft, er stand in einem schweren Kampfe – verzichtete auf jeden behaglichen Genuss, schwebte furchtlos in fortwährender Gefahr – aber der Herr krönte seine Arbeit auch mit besonders reichem Erfolg. Und gerade diese letztere Tatsache hebt unser Ausdruck mit hervor.

Paulus hatte von seinem Tun gesprochen. Nun verbessert er sich gleichsam und ergänzt: Nicht aber ich, sondern Gottes Gnade! Er erklärt, dass nicht er, sondern die Gnade alles vollbracht hat. Ihr schreibt er nicht einen Teil, sondern allen Erfolg seines Wirkens zu. So schlägt sein Wort allen menschlichen Stolz darnieder und verherrlicht das Wirken der Gnade. Was er sagt, ist nicht eine Redensart, die falscher Bescheidenheit entspringt, sondern der Ausdruck voller, erfahrungsmäßiger Wahrheit. Hier können wir lernen, dass wir nur so viel Gutes in uns haben, als Gott uns schenkt, und dass wir nur dann Gutes vollbringen, wenn er selbst es in uns wirkt!

(Calvin)