21. Juli

Hebräer 12.14:

Jaget nach dem Frieden gegen jedermann und der Heiligung, ohne welche wird niemand den Herrn sehen.

 

Wenn nun aber der Apostel von einem Nachjagen spricht, so ist das soviel gesagt als: Statt dass ihr darauf aus seid, dass ihr heilig werdet nach eurer Meinung von Heiligkeit, seid vielmehr darauf aus, dass ihr des Heiliggemachtseins teilhaftig seid, ohne welches niemand den Herrn sehen wird. Demzufolge ist das die rechte Art und Weise, und soll man darauf bedacht sein, dass man des Heiliggemachtseins teilhaftig sei, in welchem man den Herrn sehen wird. Das besteht darin, dass man, wenn es einem wahrlich darum geht, dass die Frucht des Geistes bei ihm gefunden wird und dass er von seiner Sünde erlöst sei, dass man dann trotz allen Gefühls seiner großen und schweren Sündennot, trotz aller Macht und Drohung des Sichtbaren, trotz des Anscheins, dass man immer tiefer drein sinkt, die Gnade nicht drangebe, sondern halte sich ganz fest daran mitten in seiner Verlorenheit und in seinem Versinken. Man halte sich ganz fest am Glauben ohne Hände, sehe ohne Gesicht immerdar auf Christus zur Rechten des Vaters, gehe vorwärts ohne Füße auf dem guten Wege des Heils Christi immerdar – so wird man seine Frucht haben, sein Heiliggemachtsein, und das Ende des Glaubenskampfes haben: Das ewige Leben! Denn das bleibt eine ewige Wahrheit, dass die Reinigung unserer Sünde, unser Heiliggemachtsein, ist in dem Blute des unbefleckten Lammes.

(Kohlbrügge)