4. Juli

2. Petrus 1.4:

Durch sie sind uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur, die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde der Welt.

 

Wenn du den köstlichen Wert der Verheißungen kennen lernen und sie in deinem Leben genießen willst, so denke viel über sie nach. Manche Verheißungen gleichen den Trauben auf der Kelter: Wenn du sie pressest, so fließt der Saft heraus. Das Nachdenken über die heiligen Worte von der Zusicherung der Gnade ist gar oft das Vorspiel zu ihrer Erfüllung. Während du darüber sinnst und dich danach sehnst, taut der Segen, den du suchst, unmerklich auf dich herab und erquickt dich. Mancher, der gelechzt hat nach dem verheißenen Heil, hat Hilfe und Erhörung gefunden und die zugesicherte Gnade empfangen während der Betrachtung der göttlichen Zusage. Er hat voller Freude erfahren dürfen, dass er die Verheißung seinem Herzen zueignen darf.  Aber neben dem Nachdenken über die Verheißungen trachte danach, dass du sie als wahrhaftige Worte Gottes in dein Herz aufnehmen kannst. Wenn ich es mit dem Versprechen eines Menschen zu tun hätte, so fasste ich die Fähigkeiten und die Gemütsart dessen, der mir das Versprechen gegeben hat, ins Auge. So verhält es sich mit der Verheißung Gottes. Die Größe dessen, der die Gnade verheißt, muss mich ermutigen. Gott ist es ja! Gott selbst! Und Gott kann nicht lügen, wenn Er dir etwas zusagt. Er ist ein unwandelbarer Gott. Er ändert nicht, was Sein Mund spricht, und widerruft nicht ein einziges Trostwort Seiner Lippen. Und an Macht fehlt es Ihm auch nicht. Und auch nicht an Weisheit, die rechte Zeit zu finden. Er weiß Tag und Stunde, wo Er uns Seine Gnade erweisen soll. Weil ich also sehe, dass es das Wort eines so treuen, unwandelbaren, mächtigen, weisen Gottes ist, so will und muss ich Seiner Verheißung glauben. Ihre Erfüllung wird mir gewiss zuteil werden.

(Spurgeon)