Lukas 24.34:
Sie sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und dem Simon erschienen.
Dieses Evangelium ist ein Trost denen, die mühselig und beladen sind, die große und schwere Sünden haben, die einsam und verlassen in Betrübnis ihrer Seele manchmal einhergehen heute oder morgen nichts lieber wünschen möchten, als dass solches wahr sei: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden! Ja, heißt es aber, hätte ich den Glauben dieser Jünger, die da sagten: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden! Nun, war denn der Glaube des Petrus etwas anderes als dies, dass es ihn tief schmerzte, dass er dem Herrn nicht geglaubt hatte? Und der Glaube dieser Jünger, war er denn so unerschütterlich? Bald darauf erscheint ihnen der Herr selbst, und obgleich Er sagt: Friede sei mit euch, so erschraken sie dennoch und fürchteten sich und meinten, sie sähen einen Geist. Da sehet ihr, wie der Glaube beschaffen ist, wenn er rechter Art ist. Da ist mitunter Schrecken und Furcht; es sind da verkehrte Gedanken, und man geht mit Petrus zu dem leeren Grab und meint, da müsse der Herr sich doch befinden! Man sucht den Lebendigen bei den Toten, und hat man nichts gefunden, so geht man wieder fort. So ist aber der Herr, der Auferstandene, nicht! Er hat viel mehr Bekümmerung um das Leben Seiner Jünger, als sie um Sein Leben haben! Er ist weit mehr glücklich und froh, sich ihnen zu offenbaren, als sie glücklich und froh darüber sein können, Ihn gefunden zu haben. Und so mächtig kann bei einem der Durst nach Gnade nicht sein, als Er mächtig ist in Seinem Verlangen, die nach Trost Dürstenden in den Weinkeller zu führen (Hohelied 2.4).
(Kohlbrügge)