Römer 9.20b:
Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machst du mich also?
Immer wieder drängt Paulus darauf, dass wir den Willen Gottes, wenn wir Seinen Grund auch nicht durchschauen, für gerecht halten sollen. Paulus zeigt, wie man Gott Seines Rechtes berauben würde, wenn man Ihm die freie Verfügung über Seine Kreaturen absprechen wollte. Solches klingt allerdings für viele Ohren zu hart. Mancher glaubt auch, dass man Gott in ein schlechtes Licht setzt, wenn man Ihm solche Freiheit zuschreibt. Als ob diese Leute mit ihrer Krittelei bessere Theologen wären als Paulus, welcher den Gläubigen als Regel der Demut vorhält, dass es gilt, Gottes Macht zu verehren, nicht aber nach dem eigenen Maßstabe zu messen. In der Abwehr der hochmütigen Auflehnung wider Gott bedient sich der Apostel eines sehr passenden Bildes. Dieses wird nicht aus Jeremia 18.6, sondern aus Jesaja 45.9 entnommen sein. Denn bei Jeremia steht nur, Israel sei in Gottes Hand, welche um ihre Sünden willen das Volk zerbrechen könne wie der Töpfer ein tönernes Gefäß. Jesaja aber enthüllt eine viel tiefere Wahrheit: Wehe dem, der mit seinem Schöpfer hadert, eine Scherbe wie andere irdene Scherben. Spricht auch der Ton zu seinem Schöpfer: Was machst du? usw. --- Wenn der staubgeborene Mensch seinen Abstand von Gott ermisst, so hat er sicher keinen Grund, sich höher zu dünken als ein Töpfergefäß.
(Calvin)