Psalm 118.9:
Es ist gut, auf den Herrn vertrauen und sich nicht verlassen auf Fürsten.
Ja, es ist gut, auf den Herren vertrauen, aber schmerzlich, wenn Vater und Mutter, Weib und Kind nicht auf demselben Wege mitwollen, ja einem vielmehr alles nehmen, so dass man auch sein Erbgut verliert in dieser Zeit. Ist das gut? Es wird sich niemand schämen, einen Götzen anzubeten und öffentlich den Teufeln zu dienen; aber für Gott, für Seine Wahrheit, für Christum aufzukommen – ach, es ist dem Menschen unmöglich! Da ist lauter Furcht und Angst vorhanden und es ist uns so bange, gegenüber einem Menschen stehen zu bleiben mit Gottes Wahrheit. Ist das wirklich gut? Auf dem Papier ist es gut; aber wenn eines Fürsten Entschluss entscheidend ist für Staat und Kirche, für dein und mein Leben, wenn sich mit einem Male Verfolgungen erheben, da möchte man das Blatt wenden: Ha – was ist es doch gut, einen reichen Oheim zu haben! Diesen oder jenen mächtigen Freund! Was ist es doch gut, in des Fürsten Gunst zu stehen! Und was ist das: Vertrauen auf den Herrn? Damit sieht es auch eigentümlich aus. Die Meinung dieser Worte für dich ist, dass es zu dir heißt: Du hast dein Haus gebaut auf Menschen, auf das Menschliche, auf Fürsten, und da steht es fest und unwandelbar. Und du hast an Gott deinen Herrn gedacht – ja, einen Augenblick! Als es Dir gerade einfiel! Du hast dich festgesetzt in deinem fürstlichen Hause, so dass du Gottes des Herrn vergessen bist! Nun will ich dir aber sagen, was gut ist – ich will es dir in Liebe sagen: Es kommt der Tod und stürzt das ganze Gebäude zusammen, es ist nichts mehr da von alledem, worauf du vertraut hast! Wohlan, laufe dann sofort zu dem Herrn! Bekenne deine Sünde und Gottlosigkeit, dass du Ihn verlassen hast! Und du wirst erfahren, dass Er hilft und dass es gut ist, auf den Herrn zu vertrauen!
(Kohlbrügge)