Galater 2.16:
Doch weil wir wissen, dass der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch Werke des Gesetzes wird kein Mensch gerecht.
Solches ist die Theologie des antichristlichen Reiches: Denn wenn ich nämlich in einer tödlichen Sünde irgendein Werk tun kann, das nicht nur seinem Gehalt nach Gott angenehm ist, sondern auch Gnade und Billigkeit verdienen kann; und wenn ich dann, nach dem Empfang der Gnade Werke tun kann aus der Kraft der Gnade, nämlich in der Liebe; und wenn ich so ewiges Leben erlangen kann, was ist mir dann schon noch die Gnade Gottes nötig, die Vergebung der Sünden, die Verheißung, der Tod und der Sieg Christi? Dann ist mir Christus allerdings überflüssig! Ich habe ja meinen freien Willen und die Kraft, das gute Werk zu tun, durch das ich die Gnade verdiene, da Gott Sein Billigkeitsermesse walten lässt, und danach kann ich das ewige Leben verdienen, weil Gott nach Würdigkeit belohnt…
Solche, die glauben, dass die Gnade verdient werden kann, haben die Todsünde nur auf das äußere Werk bezogen, wie es gegen das Gesetz vollbracht wird, als da sind Mord, Ehebruch, Diebstahl usw. – aber sie sehen nicht, was Todsünde eigentlich bedeutet, nämlich Ungewissheit, der Hass, die Verachtung Gottes im Herzen, die Undankbarkeit, das Murren gegen Gott, Zurückweisung des göttlichen Willens! Todsünde ist dies, dass das Fleisch nur gegen Gott denken, reden und handeln kann und für den Teufel!
(Luther)