DEZEMBER

12. Dezember

Galater 2.16:

Doch weil wir wissen, dass der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch Werke des Gesetzes wird kein Mensch gerecht.

 

Zu verwerfen ist daher die verdammliche und unfromme Meinung derer, die einem gewirkten Werk die Kraft zuschreiben, Gnade und Sündenvergebung zu verdienen. Die sagen nämlich: Ein gutes Werk, das vor dem Gnadenempfang geschieht, habe Kraft, die Gnade aus Billigkeitsgründen zu erlangen. Wenn dann die Gnade erlangt ist, könne das darauffolgende Werk das ewige Leben auf Grund von Würdigkeit erlangen, so dass der Mensch, der sich in der Todsünde ohne Gnade befindet, wenn er  nur mit guter, natürlicher Absicht ein gutes Werk tut, z.B. eine Messe liest oder eine Spende gibt, die Gnade aus Billigkeit verdient. Wenn  diese Gnade erlangt ist, kann er schon Werke tun, die auf Grund von Würdigkeit das ewige Leben verdienen. Beim ersten Werk ist Gott nicht Schuldner, sondern weil Er gut und gerecht ist, geziemt es Ihm, dass Er ein solches Werk, auch wenn es in Todsünde getan ist, anerkenne und dafür Gnade schenke. Nach der Gnadenschenkung aber ist Er schon Schuldner geworden und wird mit recht genötigt, das ewige Leben zu geben, weil es sich jetzt nicht mehr nur um ein Werk des freien Willens handelt, ausgeführt gemäß dem Grundsinn des Gebotes, sondern jetzt handelt es sich um ein Werk, welches in Kraft der heiligmachenden Gnade, d.h. in der Liebe. – Solches ist die Theologie des antichristlichen Reiches!

(Luther)