Matthäus 26.10:
Als Jesus das merkte, sprach Er zu ihnen: Was betrübt ihr die Frau? Sie hat ein gutes Werk an mir getan!
Wir lehren also, dass Gott versöhnen, fromm machen und Sünde tilgen kann. Dies ist ein so hohes, großes, herrliches Werk, das allein Christus, Gottes Sohn es tun müsse, und es ist eigentlich ein lauteres, bloßes, sonderliches Werk des einigen rechten Gottes und Seiner Gnade, wogegen unsere Werke nichts sind noch vermögen. Aber dass darum gute Werke sollten nichts sein, wer hat das je gelehrt oder gehört? Ich wollte meiner Predigt eine, meiner Lektion eine, meiner Schrift eine, meinem Vater Unser eines, ja welch ein kleines Werk ich immer getan oder noch tue, nicht für der ganzen Welt Güter geben, ja ich achte es teurer als meines Leibes Leben, das doch einem jeden lieber sein soll als die ganze Welt. Denn ist es ein gutes Werk, so hat es Gott durch mich und in mir getan. Hat es Gott getan und ist es Gottes Werk – was ist die ganze Welt gegen Gott und Sein Werk? Ob ich nun wohl durch solche Werke nicht fromm werde – so durch Christi Blut und Gnade ohne Werke geschehen muss –, dennoch ist es Gott zu Lobe und Ehren geschehen, dem Nächsten zu Nutzen und Heil, welches keines man mit der Welt Gut bezahlen oder vergleichen kann.
(Luther)