1. Korinther 15.26:
Der letzte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod.
Christus hat noch viele Feinde, die sich gegen Sein Regiment trotzig auflehnen. Der letzte Feind, den Er bezwingen wird, ist der Tod, Bis dahin muss Er das väterliche Reich verwalten. Guten Mutes sollen daher die Gläubigen sein und stark in der Hoffnung, bis dass alles, was der Auferstehung vorangehen muss, sich erfüllt. Doch warum erscheint der Tod als ein noch zu überwindender Feind, da er durch Christi Tod und Auferstehung doch schon überwunden ward? Darauf antworte ich: Der Tod ist noch nicht völlig überwunden; wohl kann er den Gläubigen nicht mehr schaden, aber er belästigt sie doch. Der Geist Gottes in uns ist Leben; zugleich aber sind wir noch an diesen sterblichen Leib gebunden. Das Gift des Todes wird noch ausgeschieden werden, aber im Augenblick steckt es noch in uns! Wir sind wiedergeboren aus unvergänglichem Samen, aber die Vollkommenheit haben wir noch nicht erreicht. Ich will ein Gleichnis gebrauchen: Das Schwert des Todes konnte uns ehedem bis ins Herz dringen; jetzt ist es stumpf gemacht – so kann es uns noch Beulen schlagen, aber nicht lebensgefährliche Wunden. Wir sterben, aber indem wir sterben, gehen wir zum Leben ein. Was Paulus in Römer 6.12 von der Sünde sagt, gilt auch vom Tode: Er wohnt zwar noch in uns, aber er herrscht nicht mehr über uns.
(Calvin)