APRIL

17. April

Römer 6.15:

Wie nun? Sollen wir sündigen, dieweil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!

 

Der Apostel schreibt den Römern, dass sie nicht unter dem Gesetz sind. Unter etwas sein, dazu hingegeben sein, um unter jemandes Botmäßigkeit zu stehen – wie zum Beispiel Kinder, deren Eltern gestorben sind, dazu hingegeben sind, dass sie unter jemandes Vormundschaft stehen, ihnen ganz gehorchen nach deren Belieben. Demnach will der Apostel sagen: Wir sind nicht dazu hingegeben, dass wir unter dem Gesetz stehen sollen. Der Apostel sagt dies gar nicht, um jemanden der Verbindlichkeit an das Gesetz in irgendeiner Weise zu entheben, auch nicht, um damit die Heiligkeit und Unauflöslichkeit des Gesetzes zu schmälern. Er sagt es in Beziehung zu uns, wie wir in unserem Übermut, ohne daran zu denken, was wir sind, es auf uns genommen haben und nehmen, das zu tun, was das Gesetz will, und in dieser Beziehung sind wir von Gott nicht dazu hingegeben, dass wir unter eines Gesetzes Botmäßigkeit stehen. Gott hat etwas anderes für uns bereitet. Dieses Andere, was Gott für uns bereitet hat, nennt der Apostel Gnade, und dazu sind wir hingegeben, unter ihrer Herrschaft zu leben. Die Gnade, wovon der Apostel spricht, ist nicht eine vorübergehende Hinneigung und Herablassung Gottes zu den Menschen, sondern die Ganze Sache des Heils, der ganze Rat Gottes zu unserer Seligkeit, wie Er denselben gefasst und auch vollführt hat in Christus Jesus. Gott stellt uns vollkommen in Christus dar, ohne dass wir etwas dazu gebracht hätten oder zubrächten, was Ihn dazu würde bewogen haben.

(Kohlbrügge)